Verantwortung

Hacker School: „Ich will Hürden abbauen und Erfolgserlebnisse schaffen“

10.4.2024
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Story

Die Hacker School begeistert mit niedrigschwelligen Kursen bundesweit Kinder und Jugendliche. Das Ziel: Eine Zeile Code schreiben, bevor es Zeit für die Berufswahl ist. Auch die Haufe Group kooperiert mit der Hacker School: Im März 2024 brachten unsere IT-Profis als „Inspirer“ 30 jungen Menschen das Programmieren bei. Inspirerin Laura Wächter haben wir nach ihrer ganz persönlichen Motivation gefragt.

Laura, wie bist du zum Programmieren gekommen?

Laura: Ich habe bis zu meinem Studium gebraucht, um wirklich Spaß daran zu finden. In der Schule habe ich nur ein Jahr lang Informatik gehabt, da haben wir Word-Dokumente erstellt und das war’s. Ich hätte mir ein Format wie die Hacker School definitiv gewünscht. In dem Alter war ich noch überzeugt, dass Informatik oder Mathe nichts für mich sind. Auch, weil es unsere Lehrkräfte oft nicht geschafft haben, einen interessanten und verständlichen Zugang zu schaffen.

Wie kamst du trotzdem dazu, dich in deinem Studium mit Maschinen, IT und Programmieren auseinanderzusetzen?

Ich bin ein Mensch, der immer schon wissen wollte, wie Dinge funktionieren. Wie bei der Sesamstraße – wer, wie, was, warum? Ich habe Kognitionswissenschaft studiert und bin über eine spannende Podiumsdiskussion zur Entwicklung von sozialen Robotern, die mit Menschen interagieren, hängen geblieben.

„Auf einmal wusste ich, was ich tue und warum und hatte schnell Erfolgserlebnisse. Das hat mich ungemein motiviert."  

Daraus wurde dann der Wunsch, im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion zu arbeiten. In meinem Studium habe ich deshalb einen stärkeren Fokus auf Informatik und Programmieren gelegt. Ich hatte auf einmal einen konkreten Zugang zu einer Welt, die mir zuvor sehr abstrakt schien. Ich wusste, was ich tue und warum und hatte schnell Erfolgserlebnisse. Das hat mich ungemein motiviert.

Warum ist es heutzutage so wichtig, programmieren zu können?

Unsere Welt ist zunehmend von Technologie bestimmt. Wer programmieren kann, hat die Möglichkeit, diese digitalisierte Umwelt nicht nur zu verstehen, sondern sie auch mitzugestalten. Beim Programmieren trainiert man viele Schlüsselkompetenzen: logisch und kritisch denken, Probleme systematisch angehen, aber auch kreativ sein! Code ist nichts anderes als Sprache, mit der wir uns ausdrücken und Ideen in die Tat umsetzen können, egal ob in Form einer Webseite, eines Spiels oder einer Anwendung.

Heute bist du UX/UI-Designerin – wie viel Programmieren und IT-Themen begleiten dich in deinem Berufsalltag?

Aktiv programmieren muss ich selten, aber mein Hintergrundwissen ist wertvoll. Wenn ich mit meinen Entwickler-Kolleginnen und -Kollegen zusammenarbeite, sprechen wir die gleiche Sprache, das macht die Arbeit viel effizienter. Schon im Designprozess kann ich oft grob einschätzen, was technisch realistisch ist und hole mir deshalb rechtzeitig Feedback, bevor mein Team Zeit verliert.

Warum wolltest du bei der Hacker School dabei sein?

Die ehrliche Antwort ist: Ich fand die Hacker School interessant, aber war noch unentschlossen, ob ich die Zeit dafür finde. Aus Neugierde habe ich in die Anmeldeliste geschaut und nur männliche Kollegen gesehen. Da war mein erster Impuls: Das geht nicht. Ich wollte den Mädchen zeigen, dass auch Frauen programmieren können. Tatsächlich waren es auch eher die Mädchen, die an unserem Hacker School-Wochenende Bedenken äußerten, dass ihnen Mathe und Informatik nicht liegen. Eine Mädchengruppe kam für Hilfe und Feedback oft ganz gezielt zu mir. Das hat mir gezeigt: Es war richtig und wichtig, dass ich als Frau dabei war.

„Wir haben als Unternehmen die Möglichkeit, nachhaltig etwas zu bewirken und nutzen diesen Einfluss – das finde ich super."  

Abgesehen von deiner Rolle als Frau – warum findest du es wichtig, Kinder und Jugendliche für IT-Themen zu begeistern?

Ich möchte früh die Angst vor diesen abstrakt wirkenden Themen nehmen, Hürden abbauen und Erfolgserlebnisse schaffen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dies das schulische und das private Umfeld nicht immer leisten können. Ich bin deshalb sehr stolz, dass sich die Haufe Group bei der Hacker School engagiert und erzähle das auch fleißig in meinem Umfeld. Wir haben als Unternehmen die Möglichkeit, nachhaltig etwas zu bewirken und nutzen diesen Einfluss – das finde ich super. So schaffen wir unsere eigenen Talente.

Bei der Hacker School unterrichten IT-Profis aus der freien Wirtschaft als sogenannte Inspirer. Was macht Inspirer für dich aus?

Sie zeigen, dass man nicht immer direkt die Lösung kennen muss. Sie geben Hilfestellung und Impulse, aber verraten die Lösung nicht. Sie zeigen, dass man Fehler machen darf und trotzdem Schritt für Schritt zu einem guten Endergebnis kommt. Und sie generieren Erfolgsergebnisse. Das habe ich hoffentlich geschafft.

Hat dich das Hacker School-Wochenende auch persönlich inspiriert?

Auf jeden Fall! Diese zwei Tage waren voller Experimentierfreude und Motivation. Kinder sind in diesem Alter unglaublich aufnahmefähig und die Ergebnisse waren wirklich beeindruckend. Ich nehme auf jeden Fall mit: Es ist wertvoll, die eigene Zeit für solche Projekte zu investieren. Wir haben hoffentlich viele positive und nachhaltig wirkende Erinnerungen und Aha-Momente geschaffen. Das sollten wir noch viel öfter tun.

Wie man sich so ein Hacker School-Wochenende vorstellen kann?

Unser Aftermovie gibt Einblicke:

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