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Berufserfahrung im Studium sammeln

Berufliche PerspektivenStory

Nutze die Zeit während deines Studiums, um dich in einer studentischen Initiative zu engagieren. Dort lernst du nebenwichtigen Softskills und Metakompetenzen auch viele neue Menschen kennen. Dieses Engagement wirkt sich ähnlich positiv auf deine Bewerbung aus, wie Berufserfahrung in Unternehmen.

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Im Studienjahr 2022 steigt die Zahl der Studienanfänger:innen auf 474 900 in Deutschland1. Die längerfristige Betrachtung bestätigt das: rund 1 Mio. Menschen sind heute mehr immatrikuliert als noch vor 20 Jahren2.

Für junge Akademiker:innen bedeutet das eine höhere Konkurrenz, um am Arbeitsmarkt herauszustechen. Gleichzeitig wird das Jobangebot vielfältiger und diverser3. Dass die Wahl des Berufsfeldes und der Berufseinstieg vor diesem Hintergrund herausfordernd sein können, liegt auf der Hand.

Unser Vorschlag: Nutze die Zeit während deines Studiums, um dich in einer studentischen Initiative zu engagieren. Dort lernst du nebenwichtigen Softskills und Metakompetenzen auch viele neue Menschen kennen. Dieses Engagement wirkt sich ähnlich positiv auf deine Bewerbung aus, wie Berufserfahrung in Unternehmen.

 

Philipp und Patricia erzählen, was sie aus ihrem Engagement während der Studienzeit mitnehmen und beschreiben, welchen Mehrwert sie heute aus Unternehmensperspektive darin sehen.

Patricia

war Gründungsmitglied einer Sportinitiative und engagierte sich in der studentischen Kreativagentur Werbeliebe e.V.. Für sie sind insbesondere zwei Punkte entscheidend:

Eigenmotivation zeigen

Das Engagement in einer studentischen Initiative ist Ehrenamt. Schon seit meiner Schulzeit engagiere ich mich im Verein. Während des Studiums war ich (Gründungs-) Mitglied in zwei verschiedenen studentischen Initiativen. Mein Antrieb war und ist dabei nach wie vor eindeutig: Ich möchte etwas erschaffen, neue Menschen kennenlernen und gemeinschaftlich für eine wichtige Sache einstehen.

Aus heutiger Arbeitgebersicht bewerte ich dieses Engagement aus einer weiteren Perspektive: wer sich ehrenamtlich engagiert, lernt bei dieser Art von Tätigkeit, Eigeninitiative zu zeigen. Verbindlichkeit spielt eine maßgebliche Rolle, um voranzukommen. Sehe ich ein Ehrenamt oder das Engagement in einer studentischen Initiative in einem Lebenslauf, dann weiß ich: diese Person ist bereit, für ein großes Ganzes einzustehen – sie zeigt Eigenmotivation und ist aus Überzeugung bei der Sache. Eigenschaften, die ganz klar gegen propagierte Trends wie „Quiet-Quitting“ oder „eine Gen Z, die nicht arbeiten möchte“ sprechen!

 

Wichtige Softskills und Metakompetenzen erlernen

Im Ehrenamt gibt es viele grüne Wiesen, worauf gestaltet werden kann. Ideen und Visionen warten nur darauf, umgesetzt zu werden. So tun sich unzählige Möglichkeiten auf, Fähigkeiten zu lernen und zu vertiefen, die später im Berufsleben sehr wichtig sind. Gerade vor dem Hintergrund von Digitalisierung werden Softskills und Metakompetenzen immer entscheidender. Gute Kommunikationsfähigkeit, Projekt- und Zeitmanagement oder die Arbeit mit diversen Stakeholdern wollen geübt sein. Die Arbeit in einer studentischen Initiative ist eine wunderbare Chance, diese Skills auszubauen – ganz klassisch nach „learning by doing“.

Für mich ganz entscheidend war bspw. zu lernen, wie man mit Kund:innen telefoniert. Klingt banal – war für mich als junge Studentin aber ein big Deal. Ich zehre heute außerdem davon, mich schon sehr früh sehr intensiv mit Social Media beschäftigt zu haben.

Zu guter Letzt ist der geschützte und klar abgesteckte Rahmen in studentischen Initiativen das perfekte Umfeld, Selbstreflexion und Kritikfähigkeit zu lernen.

Philipp

engagierte sich während seines Studiums in einem Bildungsverband sowie in einer studentischen Unternehmensberatung. Er hat folgendes gelernt:

Theoretisches Wissen anwenden und experimentieren

Für mich ist der größte Vorteil an einer Initiative, dass ich mein theoretisches Wissen aus meinem Studium anwenden konnte. Während meines Sozialarbeit-Studiums engagierte ich mich in einem Bildungsverband: Danach studierte ich Medien- und Bildungsmanagement und trat einer Unternehmensberatung bei. 

In beiden Fällen war dies für mich die ideale Ergänzung. Ich probierte mich in Bereichen aus, in denen ich mich beruflich sah. So entwickelte ich unter anderem Bildungskonzepte, hatte die Personalverantwortung für Mitarbeiter:innen, oder konnte Projekte von realen Unternehmen akquirieren und durchführen.

 

Wichtige Softskills erlernen

Durch dies eignete ich mir auch Soft-Skills an. Denn während dieser Zeit reflektierte ich mein Handeln, setzte mich mit Themen wie Gesprächsführung, Mitgliedermotivation und dem Agieren in schwierigen Situationen auseinander.

Hierdurch gewann ich nicht nur an Selbstsicherheit, sondern konnte mich gegenüber anderen Studierenden von Erlebtem sprechen und wusste, wie wir in den Initiativen vorgingen. So hatte ich Bewerbungsgespräche, worin ich viele konkrete Beispiele aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeitvorbringen konnte.

 

Netzwerk ausbauen

Warum ich jeder Person ans Herz lege, einer studentischen Initiative beizutreten, sind die Menschen. Durch überregionale Kongresse, Arbeitskreise oder Trainings lernte ich gleichgesinnte kennen. Diese sind deutschlandweit in unterschiedlichen Branchen tätig und mittlerweile zählen sie mit zu meinen besten Freund:innen. Dadurch habe ich nicht nur diverse Schlafplätze, sondern ich konnte mir ein internationales Netzwerk aufbauen, beidem mir auch der ein oder andere Job angeboten wurde.

 

 

Noa, Talent Acquisition Partnerin für unsere jungen Talente, unterstreicht diese Eindrücke aus Arbeitgeber-Perspektive. Sie sagt:

„Das Engagement in einer studentischen Initiative zählt für uns zur Berufserfahrung. Es zeigt uns, dass dieser Mensch bereits Anwendungswissen gesammelt hat und verschiedene Themen in der Praxis kennenlernen konnte. Einerseits sind sie mit einigen Thematiken vertraut, was unser Onboarding erleichtert. Andererseits signalisiert uns diese Art von Engagement Motivation, Leistungsbereitschaft und tendenziell eine gute Teamfähigkeit.“

Quellen: 

[1] Statistisches Bundesamt

[2] Statista

[3] Stepstone

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