„42 Heilbronn: Die innovative Programmierschule für die nächste Generation von IT-Talenten.“
– so beschreibt sich die private, gemeinnützige und gebührenfreie IT-Schule selbst. Vom französischen Unternehmer Xavier Niel und weiteren Partnern gegründet, zählt die Schule heute etwa 15.000 Teilnehmende an 42 Einrichtungen in 25 Ländern.[1]
Das Besondere: Es gibt keinen definierten Lehrplan und keine klassischen Lehrkräfte. Die Teilnehmenden bringen sich gegenseitig IT-Wissen und Fertigkeiten anhand von projektbasiertem Lernen bei.
Die Haufe Group unterstützt die Schule als Praktikums-Partner.
Mouad, wer bist du und was machst du?
Ich bin 20 Jahre alt und in Marokko geboren und aufgewachsen. Seit einem Jahr lebe ich in Deutschland. Aktuell absolviere ich mein Praktikum in der Haufe Group im Bereich Cloud Security.
Du studierst an der Schule 42 – warum wolltest du gerade dort programmieren lernen?
Bevor ich in der Schule 42 angefangen habe, war ich in meinem zweiten Jahr an der Fakultät für angewandte Wissenschaften in Tanger in Marokko. Dort habe ich Mathematik und Informatik studiert. Ich kam nach Deutschland, bewarb mich bei der Schule 42 und habe ein Stipendium erhalten. Mir war wichtig, eine Hochschule zu finden, die einerseits einen großen Praxisbezug bietet und an der ich andererseits wirklich tiefgreifend verschiedene Programmiersprachen erlernen kann. Seit meinem Studium an der 42 kann ich noch mehr auf meine Interessen eingehen und habe in einem Jahr viel Neues dazu lernen können.
Es ist großartig, dass ich mir meine Zeit und das Tempo eigenständig einteilen kann. Dadurch kann ich meinen eigenen Fokus setzen, was ich erlernen möchte.
Wie würdest du das Lernen und Zusammenarbeiten an der Schule 42 beschreiben?
Seit ich an der 42 bin, lerne ich, wie man verschiedene Programmiersprachen schreibt und anwendet. In meinem Studium in Marokko wurde mir hier nur die Theorie vermittelt. Die Arbeit in Projekten ist herausfordernd, aber ich mache große Fortschritte in meinen Fähigkeiten.
Falls man mal mit den Aufgaben nicht weiterkommt, und auch keine Lösung im Internet findet, kann man sich immer auf die Hilfe seiner Peers verlassen. Die anderen Praktikant:innen und Ansprechpersonen sind sehr hilfsbereit.
Wie bist du zur Haufe Group gekommen und was machst du hier genau?
Den ersten Kontakt mit der Haufe Group hatte ich bei der Partner Fair in der Schule 42 in Heilbronn – eine Messe zur Berufsorientierung. Ich habe dort Daniel Schalberger, TL Cyber Security, kennengelernt und war sofort begeistert. Wovon er auf der Fair berichtet hat, bewahrheitet sich jetzt in meinem Praktikum. Er vermittelt mir extrem viel Wissen und Fähigkeiten und ist ein super Ansprechpartner.
Was meine jetzige Tätigkeit betrifft, so sind meine Aufgaben eine Mischung aus Blue Team Hacking, also der Rolle des Verteidigers, und Red Team Hacking, der Rolle des Angreifers. Wir agieren wie Hacker und versuchen, in die Systeme einzudringen und Sicherheitslücken aufzuspüren. Unser Ziel ist es, Probleme zu finden und sie später zu beheben.
Wenn ich an die 42 zurückkomme, steht das Schwerpunktstudium an. Hier werde ich mich weiter auf Cloud Security spezialisieren.
Welchen Tipp würdest du Interessierten mitgeben, die in die Softwareentwicklung einsteigen möchten?
Bei der Softwareentwicklung geht es mehr um Praxis als um Theorie, deshalb empfehle ich immer, sich ein Projekt auszusuchen und das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Die Haufe Group
unterstützt die 42 Heilbronn als Partnerunternehmen. Birte Hackenjos, CEO der Haufe Group unterstreicht, wie wichtig innovative Lehrkonzepte für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Talenten sind:
„42 Heilbronn setzt auf ein besonders lebensnahes Konzept, um IT-Nachwuchskräfte niedrigschwellig und praxisnah auszubilden. Ein überzeugender Ansatz! Deshalb freue ich mich, dass wir den Studierenden im Rahmen unserer Praktikums-Partnerschaft die Möglichkeit geben können, ihr Wissen bei uns im Unternehmen einzusetzen und auszubauen.”
Nach dem ca. einjährigen Grundlagenstudium, stehen bis zu sechs Monate für ein erstes Praktikum zur Verfügung. Im anschließenden, selbstgewählten Schwerpunktstudium vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihr gelerntes Theorie- und Praxiswissen anhand von über 100 lebensnahen Problemstellungen. Die „Peer Review“ spielt dabei eine entscheidende Rolle: Statt einer Bewertung von Lehrkräften sind die Studierenden ihr gegenseitiges Korrektiv. Wer noch nicht so weit ist, lernt Inhalte und Lösungsschritte von anderen. Wer weiter ist, lernt, so zu vermitteln, dass andere es nachvollziehen können. Damit erlangen Studierende bei 42 nicht nur fachliche Fähigkeiten. Die Zusammenarbeit ist eine systemische Voraussetzung, um das Programm zu bestehen.
Du willst mehr über Heilbronn 42 erfahren? Unsere Redakteurin Julia Senner hat das Programm in einem Artikel des Personalmagazin vorgestellt:
[1] https://www.42heilbronn.de/de/#article-267